Manchmal liest man Begriffe, die man sofort versteht. Aber dann sind da solche Worte, mit denen man gar nicht so viel anfangen kann. Direktdruck zum Beispiel, wissen Sie was das ist? Okay Druck, dann hat es sicher etwas mit Farbe zu tun. Aber Direktdruck, was soll das bedeuten? Wir wissen es, immerhin gehört es zu unserem täglich Brot. Und was sich hinter dem Begriff versteckt, das wollen wir einmal erklären und unseren Kunden einen kleinen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.

Unter dem Begriff Direktdruck versteht man das Bedrucken mit einzelnen Tintentropfen direkt auf eine Druckoberfläche. Dadurch lassen sich dauerhafte Kennzeichnungen auf einer Vielzahl von Werkstoffen herstellen, sowohl auf starren als auch auf flexiblen Materialien. Doch nicht nur die große Auswahl an direkt bedruckbarem Material ist ein Vorteil dieses Verfahrens, auch die Dicke des Bedruckstoffes ist relevant und ermöglicht ebenfalls das Bedrucken von beispielsweise dicken Folien, Aluminium bis hin zu Magnetschildern und vielem mehr.

Die positiven Eigenschaften von UV-Farbe

Der Direktdruck erfolgt in unserem Haus über eine MIMAKI UJF-3042HG mit flexibler UV-Farbe im CMYK Farbraum. Beim Druck mit Tintenstrahlen auf Papier trocknet die Farbe an der Umgebungsluft. Im Direktdruck hingegen werden die Farben, nach dem Auftrag auf die Oberfläche des Bedruckstoffes, mit ultraviolettem Licht gehärtet.

Daraus ergibt sich ein wesentlicher Unterschied zum herkömmlichen Tintenstrahldruck. Die Tinte dringt nicht vollständig in das Material ein, sondern haftet auf der Oberfläche des Druckmediums. Das ermöglicht es, nahezu alle, auch struktierte, Materialien zu bedrucken. Die Haltbarkeit von UV-Tinte ist, nach dem heutigen Standard, mit zwei bis drei Jahren im Außenbereich angegeben. Im Innenbereich ist ein Verblassen der Farben nahezu ausgeschlossen.

Eine wesentliche Komponente dieser Haltbarkeitsangaben stellt allerdings immer die Wahl des Materials dar. Abhängig von der Witterung und den klimatischen Einflüssen kann nach einer gewissen Zeit der Druck abblättern.

Besondere Möglichkeiten

Zusätzlich zum Vierfarbsystem verfügt unsere MIMAKI Druckmaschine die Möglichkeit des Weißdrucks. Das bedeutet, dass farbige Materialien und transparente Oberflächen (wie zum Beispiel Glas, Folien oder Acryl) vor dem Druck mit weißer Farbe grundiert oder dreischichtig (Materialfarbe-Weiß-Farbe) aufgebaut werden können.


Auf weißen und hellen Materialien wie Folien ist der einfache Druck in schwarz-weiß und farbig realisierbar.


Durch das rückseitige Bedrucken transparenter Folien, ist das Druckbild von vorn vor Schäden geschützt. Das zusätzliche Hinterdrucken von Weiß schützt den Druck nicht nur, sondern garantiert auch die optimale Lesbarkeit und einen farbechten Druck.


Im obenstehenden Beispielbild ist sichtbar, in welchem Umfang ein dreischichtiger Aufbau des Druckbilders (Materialfarbe-Weiß-Farbe) die Brillanz der Druckfarbe auf farbigen Bedruckstoffen optimal gewährleistet. Hierbei besteht die Möglichkeit, in Abhängigkeit von der Materialfarbe, vor dem eigentlichen Druck einfach oder doppelt Weiß zu grundieren, um den passenden Kontrast herzustellen.


Auch Lackierungen mit einem speziellen Klarlack sind im Direktdruckverfahren über unsere MIMAKI möglich. Bei einer derartigen Veredelung lassen sich selektive Ausschnitte auf dem Material mit Lack betonen. Bei glatten Materialuntergründen, auf denen die flexible UV-Tinte allein nicht gut auf dem Bedruckstoff haftet, lässt sich ein rauer Unterlack (auch Primer genannt) auftragen. Das verbessert die Haftung auf glatten Materialoberflächen.

Das gilt es zu beachten

Wie bei jedem Verfahren, gibt es auch im Direktdruck gewisse Grenzen. Über unsere MIMAKI UJF-3042HG ist der vollflächige Druck bis maximal 30 x 42 cm möglich. Des Weiteren gehen nicht alle glatten Flächen direkt zu bedrucken. Doch was wir nicht bedrucken können, das können wir belasern!

Im Vergleich zu anderen Druckverfahren wie dem Siebdruck, bei dem für jeden Satz (Druckbild) spezielle Siebe angefertigt werden müssen, hat der Direktdruck den Vorteil einer schnellen Druckvorlagenerstellung. Das ermöglicht auch die Produktion von kleineren Stückzahlen und individuellen Anpassungen sowie nachträglichen Änderungen der Druckdaten ohne erhebliche Kosten.

Während Siebdruckfarbe 48 Stunden nachtrocknen muss, sind direkt bedruckte Werkstoffe sofort weiterverarbeitbar oder auslieferbar. Das eingesetzte UV-Licht während des Druckvorgangs eliminiert die nachträgliche Trocknungszeit.

Vielleicht ist auch für Ihren nächsten Auftrag das Direktdruckverfahren eine Option – wir beraten Sie gern!


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